Wanderfahrt nach Krün im Werdenfelser Land

vom 26. August bis 3. September 2023

Genau genommen beginnt unsere Reise schon am 04.12.2022, als Wolfgang Keibel uns nach der Adventswanderung das Ziel Krün am Fuß des Karwendelgebirges, im Estergebirge und im Werdenfelser Land vorstellt und wir gleich Feuer fangen. Krün im oberbayrischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen, 8 km nördlich der Grenze zu Österreich in 875 m Höhe. Umgeben von der Soierngruppe, dem Karwendel- und Wettersteingebirge. Die Zugspitze ist nicht weit. In diese Ebene sind eingebettet der Walchensee, der Barmsee, der Isarstausee.

So vielfältig wie die Wanderwege direkt vom Hotel aus sind die Möglichkeiten, mit der AlpenweltCard kostenlose Busverbindungen und auch einige Bergbahnen zu nutzen. Die AlpenweltCard macht die Bayern so richtig sympathisch.

Hach, das wird schön!

Also macht Wolfgang sich an die Arbeit, bereitet mit viel Herzblut Wanderungen vor. Seine Fürsorge ob der Tatsache, dass nicht alle die gleiche Kondition haben und unterschiedliche Entfernungen und Schwierigkeiten überwunden werden müssen, ist legendär. So ist wieder für jeden etwas/mehreres dabei.

Leider, leider kommt es anders. Wolfgang muss absagen. Wir sind sehr betroffen, haben schon Bedenken, dass die Fahrt an die Isar ausfällt. Auch bedrückt es uns, weil Wolfgang selbst sich so sehr auf die Fahrt gefreut hat. Die große Erleichterung folgt, als er Helga Palm alle Unterlagen in die Hand drückt und sie diese auch annimmt und erklärt, dass sie die Reise leiten wird. Na, da sind wir aber froh. Wir alle wissen ja, dass Helga schon viele Reisen geleitet hat. Und so ist auch diese unter ihrer Obhut wieder prima gelungen.

26. August: Hinfahrt nach Krün

Am Samstag standen wohl alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer früher auf als sonst. Die Abfahrt erfolgte aus Kiel um 7:12 Uhr. Als die Vollzähligkeit feststand, enterten wir den Regionalzug nach Hamburg Dammtor. Es entspannen sich kleine Gespräche. Die eine oder andere Person kannte kleinere "Anekdoten" zur Thematik "Pünktlichkeit der DB", "Sitzplatzdilemma" bei verpassten Zügen, und - ach ja: überfüllte Bahnsteige infolge des Deutschland-Tickets.

Und dann begann die Raterunde: Kommen wir rechtzeitig vor dem Anschlusszug in HH Dammtor an? Ja - nein - vielleicht - und dann das erlösende Ja!

Die Weiterfahrt nach München über Berlin, Leipzig usw. zeigte sich problemlos. Der Aufzug zum Regionalzug in München war mal eben defekt, aber die Fortsetzung der Fahrt ohne besondere Vorkommnisse. Es erfolgte der Umstieg in den Schienenersatzverkehr - ich weiß nicht mehr wo - in Richtung Tutzing. Der Bus brechend voll, die Sitze hatten ihre beste Zeit schon vor sehr, sehr langer Zeit überschritten. In Tutzing stellte sich für den Regionalzug die Frage: Gleis 3? Nein, dann doch Gleis 2. Im Zug harrten wir der Dinge. Er fuhr einfach nicht pünktlich los. Dann erschien auf der Leuchtanzeige: Der Zug bleibt stehen! Und nach geraumer Zeit die Ansage: Der Zug auf eingleisiger Strecke nach Garmisch-Partenkirchen muss erst in Tutzing einfahren, bevor dieser Zug seine Fahrt antreten kann. Die Zeit rann!

Bis Mittenwald dauerte es nicht allzu lange. Leider war der Schienenersatzverkehr von dort nach Klais bereits abgefahren. Wie wir später erfuhren, warteten in Klais schon seit geraumer Zeit die vorbestellten Taxis. Diese holten uns dann kurzerhand in Mittenwald um ca. 19.45 Uhr ab und verbrachten uns nach Krün.

Das vier Gänge Abendessen schloss die Anreise positiv ab: Brusquetta, Consommé, Rinderbraten mit Ofenkartoffel und Bohnen, Eisnachtisch.

27. August: Auf dem Isar-Natur-Erlebnispfad nach Mittenwald

Um 10:00 Uhr gehen wir hinab zur Isarbrücke, hinüber auf den Isar-Natur-Erlebnisweg. Wir erlernen auf Knopfdruck das Gebell des Fuchses, Eichhörnchenrufe und diverse Vogelrufe. Dann erhöhen wir aber das Wandertempo, weil es nun doch nieselt und streben durch die Isarauen gen Mittenwald mit all seinen wunderschönen Wandmalereien.

Die Stadt beeindruckt uns tief, noch tiefer das Gedächtnis der allertiefst dekolletierten Kellnerin im Café Obermarkt, die uns 10 Gästen ohne Zettel alle Wünsche erfüllt. Da blieb uns glatt die Spucke weg, die kam dann mit Kaffee und Kuchen ganz schnell wieder.

Um 15:00 Uhr Bus Mittenwald – Krün. Unsere Alpenwelt-Gästecard kommt zum Einsatz.

28. August: Auf dem Barmsee Rundweg

Es hat noch die ganze Nacht stark geregnet, so fängt der Tag gut an. Der Wetterbericht sagt bis zu 100 % Regen, Temperaturen zwischen 11 und 13 Grad den ganzen Tag über, auch gibt es eine besondere Regenwarnung bis zu 100 ml Regen pro Stunde. Wir wollen trotzdem rausgehen und die Gelegenheit nutzen, unsere Regenausrüstung auszuprobieren.

Vom Hotel aus können wir zu Fuß die Wanderung beginnen. Jenseits der Bundesstraße 11 führt der Weg durch ebenes landwirtschaftlich genutztes Gebiet hinaus aus dem Ort. Dem entsprechend sind auf der Winterkarte hier eine ganze Zahl von Loipen eingetragen. Rechter Hand zum Estergebirge hin wird es nach und nach etwas hügeliger.

Wir kommen vorbei am ND Dolinenfeld; die kesselförmigen Eintiefungen im karstigen Gelände sind bis zu 6 m tief. Flachere Senken in den Wiesen stehen heute vom vielen Regen unter Wasser.

Nach der kleinen Pause biegen wir ab über eine Wiese mit einem beeindruckenden alten Ahorn auf einen Pfad, der uns durch den Wald führt. Wir umrunden den Barmsee im Westen und kommen vorbei an den Hinweisen zum „Badeparadies Grubsee“ und dem Hotel. Wir gehen dann die Straße "Am Barmsee" entlang parallel zur Bundesstraße 2 und kommen durch den Vorort Bärmbichl wieder nach Krün.

Trotz Regen geht das Wandern recht gut, ich habe den Eindruck, niemand ist richtig durchnässt gewesen dank der guten Regenkleidung.

29. August: Über die Buckelwiesen zur Gröblalm

Heute geht es über die Buckelwiesen zur Gröblalm. Der Himmel hängt nochmals voller „Geigen“, aber wir sind ja schon froh, dass es nicht regnet.

Wir wandern vom Hotel aus los und kommen zunächst durch eine ca. 10 m lange, beleuchtete Unterführung hindurch. Nun geht es leicht ansteigend durch einen Mischwald den Kreuzweg entlang. Am Wegesrand entdecke ich eine orange leuchtende Hahnenkamm-Koralle. Ein Pilz, der auch Bärentatze genannt wird. Oben angekommen besichtigen wir die kleine Kapelle Maria Rast, die von August 1997 bis Oktober 1998 erbaut wurde.

Nach einer Weile erblicken wir auch schon die Buckelwiesen, auf denen sich viele Buckel und Mulden mit bis zu 1,5 m Höhenunterschied dicht aneinanderreihen. Sie entstanden frühestens am Ende der letzten Eiszeit auf kalkreichem Untergrund. Um die Bewirtschaftung der Wiesen zu erleichtern, wurden besonders in den zwanziger Jahren große Flächen eingeebnet. Heute stehen die Buckelwiesen unter Naturschutz.

Weiter führt uns der asphaltierte Weg an Ziegen und Schafen vorbei bis zur Gröblalm, wo wir gegen 12:15 Uhr bei köstlich gefüllten Windbeuteln und Kaiserschmarrn und Marillenknödel einkehren.

Gut gestärkt treten wir gegen 13:30 Uhr den Rückweg nach Krün an. Nun ist unsere Trittsicherheit gefordert, denn es geht ein Stück steil bergab durch den Wald. Zum Glück ist es aber nicht rutschig und wir können uns an Bäumen und Baumwurzeln festhalten. Sicher auf dem Hauptweg angekommen, entscheiden wir uns für den Rest des Weges für einen breiten Schotterweg. Zum Abschluss des Tages werden wir wieder einmal mit einem vorzüglichen Menü belohnt.

30. August: Auf den Herzogstand

Heute lösen wir unseren Gutschein für die Berg- und Talfahrt der Herzogstandbahn ein. Bus Nr. 9608 bringt uns von Krün Ortsmitte zur Talstation. Erwartungsvoll schauen wir nach oben. Was sehen wir? Fast nichts. Der 1731 m hohe Herzogstand hüllt sich in geheimnisvollen Nebel. Das dämpft einerseits die Vorfreude, regt aber auch unsere Phantasie an. Was erwartet uns dort oben? Nun ja, wenig später entlässt uns die Gondel wieder in die raue Unwirtlichkeit und ein paar Stufen hinauf zur Fahrenbergkapelle. Der Walchensee schimmert gnädig herauf durch die Wolken, von denen wir hoffen, dass sie mal endgültig verschwinden.

Dann rutschen/abrutschen wir hinüber zum Berggasthof Herzogstand, wo wir uns trennen. Die Hälfte von uns will hinauf zum Gipfel.

Ein Teil der Gruppe wandert den kurzen aber doch steilen Weg zum Herzogstand hoch. Und hier oben passiert ein kleines Wunder: die Wolken geben mehr und mehr den Blick frei auf den Walchensee und den Kochelsee.

Der Rest labt sich im Berggasthof, den Ludwig II um 1866 erbaut hat, damaliger König von Bayern. Vielleicht war das eine Vorübung zum später erbauten Schloss Neuschwanstein?

Mit der Gondel unten wieder angekommen, wollen wir die Halbinsel Zwergern umrunden, die in den Walchensee hineinragt. Das geht aber wegen Bauarbeiten nicht und wir erhaschen gerade noch den Bus zurück nach Krün.

Der Frust der entgangenen kleinen Wanderung wird mit Kaffee, Kuchen und Eis hinunter gespült. Dadurch haben wir wieder Energie zu einem Besuch im Geo Trip/Steinmuseum. Die Schönheit der Steine, die kunstvolle Bearbeitung und die Präsentation gefallen uns sehr, wir werden nochmal wieder kommen.

31. August: Wamberg bzw. Elmauer Alm

Nach der Fahrt mit der Eckbauerbahn trennt sich die Gruppe für den Abstieg. Wir nehmen den Weg über Wamberg, das höchste Kirchdorf Deutschlands (996 m). Der breite Weg führt durch herrliche Bergwiesen und eröffnet uns einen bilderbuchmäßigen Blick auf das Dorf mit seiner 1721 erbauten  Kirche. Nach einer gemütlichen Einkehr im Berggasthof geht es dann wieder hinab zum Olympia-Skistadion und anschließend mit dem Bus zurück nach Krün.

Der andere Teil der Gruppe wandert über die Elmauer Alm hinunter nach Klais. Dabei geht es über typische Almwiesen. Immer wieder kann man ins Tal und auf Schloss Elmau blicken. Die urige Elmauer-Almhütte ist leider nicht (mehr) bewirtschaftet.

1. September: Wanderung zum Hohen Kranzberg

Heute trennt sich die Gruppe im Laufe des Tages. Wir wählen die Tour ab Mittenwald zum Kranzberg. Bergauf geht es mit Sessellift, oben dann über das Panoramakino zum Gipfel. Bergab wandern wir entlang dem Ferchensee und Lautersee und zum Schluss am Lainbach zurück nach Mittenwald. Aufwärts überwinden wir bei dieser Wanderung 212 Höhenmeter und abwärts 504 Höhenmeter.

In Mittenwald laufen wir vom Bus zur Talstation der Kranzbergbahn und sehen dabei einiges vom Städtchen, das durch seine Anlage, die Platzsituationen und die sehr schöne kleinteilige und durchgehend ortstypische Bebauung im alpenländischen Stil mit Flachsatteldächern und Lüftlmalerei geprägt ist. Auch gefallen uns die sehr schön aufgesetzten Holzstapel vor den Fassaden gut, die sicher auch zur Wärmedämmung beitragen und oft wie in einem kleinen ausgesparten Schaukasten zum Beispiel mit einem Geranientopf geschmückt sind.

Mittenwald liegt auf 911 m, zur Talstation (auf ca. 980 m) ist zunächst ein Anstieg von fast 70 m zu überwinden auf Straßen und Treppen, das hat uns bei der Sommerhitze schon einen kleinen Vorgeschmack gegeben. Die Fahrt mit dem Sessellift empfinden wir als sehr beschaulich und genießen es, in Ruhe durch die Natur zu schweben und ein paar Momente jede(r) ganz für sich zu haben. Unter sich sieht man die gemähte Trasse, den Wanderweg und etwas von der typischen Pflanzenwelt.

Oben angekommen machen wir uns auf den Weg zum Gipfel auf 1.391 m, vorbei an dem so genannten „Panoramakino“ auf ca. 1.365 m. Hier wird durch eine schöne Anordnung von Sitzgelegenheiten an der Hütte oder auch auf vielen Liegen aus Holz die Gelegenheit zur Rast und zu 360°- Panoramablicken über die gesamte Alpenwelt Karwendel geboten.

Nachdem wir die Ausblicke u.a. auf Wildensee und Luttensee genossen haben, wandern wir Richtung Gipfel. Ein Teil der Gruppe kehrt kurz unterhalb im Kranzberghaus ein, ein Teil nimmt den Anstieg auf einem recht gut begehbaren Serpentinenpfad hinauf bis zum Gipfel des Hohen Kranzberg.

Zurück vom Gipfel nahmen wir den landschaftlich schönen Weg hinab über Almwiesen und vielfach bewaldete Strecken mit einzelnen schattigen Bächen. Ziel war der Ferchensee, der schon von oben einen geradezu paradiesischen Anblick bot. Von Norden kommend umrundeten wir das Westufer und gönnten uns dort eine Pause. Jetzt waren wir schon ganz schön verschwitzt, wenn wir nicht die Wanderschuhe angehabt hätten, hätten wir uns bestimmt gerne im klaren Wasser abgekühlt.

Der See hat eine flache Uferzone mit Sandboden und lichtem Schilfbestand, wird dann schnell tief, wie man an den Schwimmern erkennen konnte. Das Farbspiel von gelber Uferzone zu blauem Seewasser beeindruckte und lud zu zahlreichen Fotos ein. Enzian wächst dort vereinzelt einfach so auf der Wiese.

Weiter am Ufer des Ferchensees und dann durch Wald und Wiesen über die Wasserscheide zwischen den beiden Seen geht es Richtung Lautersee. Während der Ferchensee mit nur einem Gasthaus einen sehr natürlichen Charakter hat, ist der Lautersee mit einer Hotelanlage und insgesamt mit mehr Infrastruktur für die Erholung erschlossen. Hier genießen wir beim Seehof Lautersee die Café-Terrasse und den Pflaumenkuchen.

Für den Weg zurück nach Mittenwald nehmen wir die Lainbach-Route. Bei der Planung hatten wir ursprünglich davon gesprochen, ob wir auch die Leutascher Geisterklamm noch ansteuern wollten, haben dies aber nicht weiterverfolgt.

Nun überrascht uns der Weg noch mit einem Höhepunkt, mit dem wir gar nicht gerechnet haben. Plötzlich verwandelt sich das Lainbachtal in eine Klamm, in der in mehreren kleinen Wasserfällen der Bach in quasi senkrechten Schluchten abwärts fällt.  Auf einem sehr schön ausgebauten Weg mit guten Stufen können wir dies Erlebnis genießen bis hin zum Ortsrand von Mittenwald, wo wir uns wiederum an den typischen (Holz-)Häusern und den üppigen Geranien erfreuen.

Wir kommen ziemlich schnell im Zentrum und diesmal geht auch der Bus pünktlich los. So sind wir schon vor 17 Uhr im Hotel, und diejenigen von uns, die noch den Theaterabend vor sich haben, können sich ausreichend ausruhen und frisch machen.

Es war nicht nur wegen des Wetters ein sehr schöner Tag, die Wanderung war sehr vielfältig von den Orten und Eindrücken her, vielleicht war es sogar der schönste Tag.

oder: Fahrt mit der Karwendelbahn

Conni, Rolf und ich werden in Mittenwald mit der Karwendelbahn, Deutschlands zweithöchster Bergbahn, bis auf 2244 m gebracht. Zuerst gehen wir durch den ca. 400 m langen Fußgängertunnel, der im Winter direkt zum Beginn der berüchtigten, 7 km langen Skiroute „Dammkar“ führt. Aber auch wir werden mit einem grandiosen Ausblick auf die umliegenden Berge belohnt! Nach einer kurzen Rast treten wir den Rückweg durch den Tunnel an.

Wieder an der Bergstation angekommen, entscheiden wir uns für den ca. einstündigen Pasamani-Rundweg, der uns wiederum zahlreiche Fotomotive bietet. Mitten auf dem Weg begegnen wir einigen recht zutraulichen Tiroler Bergschafen. Gegen 15 Uhr machen wir uns auf zur Talfahrt. Unser Plan, in Mittenwald noch etwas Shoppen zu gehen, geht leider nicht auf, da hier samstags die Geschäfte schon um 14 Uhr schließen. Also bleibt uns nur die Einkehr in ein Café. Auf dem Rückweg zum Bus werden wir auf ein Flohmarktschild aufmerksam, der aber eher unspektakulär ist.

Nun erwartet uns aber doch noch ein Highlight. Ein Stückchen weiter stehen wir plötzlich auf einem Platz voller Ziegen und deren Hirten. Auf Nachfrage erfahren wir, dass an diesem Tag der alljährliche Ziegenabtrieb stattfindet. Dabei werden die Ziegen von ihren jeweiligen Hirten von den umliegenden Almen ins Tal zurückgeführt. Dies ist mittlerweile ein traditionelles Fest mit Musik, Weißwurst und Bier. Am Ende findet eine Prämierung der schönsten Ziegen statt. Da muss man sich schon vorsehen, dass man als Zuschauer nicht „auf die Hörner“ genommen wird. Zufrieden mit dem Tag fahren wir mit dem Bus zurück nach Krün.

2. September: Auf dem Panoramaweg zur Maxhütte

Durch gepflegte Wiesen geht es hinauf zum Magdalena-Neuner-Panoramaweg. Wir entdecken ein weidenblättriges Ochsenauge und zähmen einen Schmetterling soweit, dass er sich auf Helgas Arm umsetzen lässt und als Model minutenlang posiert.

Der moderate Aufstieg im Halbschatten und die Aussicht auf Wallgau lässt in uns Abschiedsgefühle und etwas Wehmut aufkommen.

Endlich die Maxhütte, wo ein Gutschein für eine Brotzeit eingelöst werden kann. Wir lassen uns am letzten Tag so richtig Zeit und bestaunen mehrere kleine Hütten, die zur Einkehr bei schlechtem Wetter oder bei Schnee (?) einladen. Ob wir mal im Winter wieder kommen?

Der Rückweg führt am Golfplatz vorbei, an der Isar entlang. Zum Füße baden fehlt uns dann doch der Mut. Am Ende der Wanderung überqueren wir ein letztes Mal „unsere“ Isarbrücke, schauen hinab in die eiskalte Strömung. Unser letzter Wandertag. Auf Wiedersehen, Krün.

3. September: Rückfahrt

Ein letztes Mal finden wir uns im Speisesaal ein. Ohne Hektik nehmen wir das Frühstück ab 7:30 Uhr ein und statten uns mit Proviant für die Rückfahrt aus.

Mit den georderten Taxis fahren wir nunmehr gleich nach Mittenwald zum Bahnhof. Aber mit der Idee via Innsbruck (Österreich) nach München zu gelangen. Vorteil: Das lästige mehrmalige Umsteigen entfällt. (Und: Wir konnten uns davon überzeugen, wie pünktlich und problemlos die österreichische Staatsbahn zu verkehren in der Lage war.) Ohne jegliche Kontrolle erreichen wir entspannt München. Die Rückfahrt über Berlin bis Hamburg Hauptbahnhof findet ohne besondere Vorkommnisse statt. Im Regionalzug nach Kiel dürfen wir noch das Gefühl "Ölsardinenbüchse" auskosten. Alle Sitzplätze besetzt, jeder freie Stehplatz ausgeschöpft, der Mittelgang zur Sitzfläche umfunktioniert.

Eine schöne und erlebnisreiche Woche findet, dank der akribischen Ausarbeitung von Wolfgang, einen Abschluss.

 

Text: Barbara Bonin-Mettler, Rolf Firlus, Gisela Möller, Beate Monzo-Ibanez, Silke Seemann

Fotos: Barbara Bonin-Mettler, Silke Seemann