Wanderfahrt nach Bad Hofgastein (2.-10.August 2011)

2. August - Anreise

Unsere Reise geht gleich aufregend los, denn die Deutsche Bahn macht ihrem Ruf mal wieder alle Ehre. Der Zug nach Hamburg fährt mit Verspätung ab, so dass wir den Anschlusszug nach Würzburg nicht mehr erreichen und nun einen Zug nach München, allerdings ohne Reservierung, nehmen müssen. Nachdem der „Kampf um die Plätze“ erfolgreich beendet ist, können wir die Reise problemlos fortführen. Nach einem einstündigen Aufenthalt in München geht es weiter über Salzburg nach Bad Hofgastein, wo wir gegen 19.30 Uhr in unserem Hotel Völserhof ankommen. Trotz aller Strapazen ist die Stimmung gut, und wir lassen den ersten Tag bei einem wunderbaren 3-Gänge-Menue ausklingen.
 

3. August - Gasteiner Höhenweg

Um 10.15 Uhr geht es los mit dem City-Bus bis zum Einstieg zum Höhenweg. Begleitet durch eine wunderschöne Aussicht wandern wir bis zum „Grünen Baum“, wo wir um 13.30 Uhr einkehren. Bei herrlichem Sonnenschein sitzen alle im Gartenkaffee mit Blick ins Kötschachtal und schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund.

Gut gestärkt gehen einige weiter in Richtung Himmelswand, wo wir an einem kleinen Häuschen vorbeikommen. Hier steht am Malerwinkel ein Luis Trenker-Kreuz mit einer Chronik der Verunglückten ab 1900. Bald darauf zieht ein Gewitter auf, und die Gruppe beschließt zum Grünen Baum zurückzukehren. An der Bushaltestelle angekommen beginnt es auch schon zu regnen, zu blitzen und zu donnern. Birgit und Werner ließen sich jedoch nicht abschrecken und gingen zu Fuß zum Hotel zurück. Alles in allem ein gelungener erster Tag!

 

 

4. August - Schlossalm und mehr

Auf dieser Wanderung werden wir von unserem Hotelier Herrn Lang geführt. Bei bedecktem Himmel gehen wir zur Schlossalmbahn, wo unser Wirt schon für alle eine 6-Tage-Karte vorbestellt hat und fahren über die Kitzsteinalm bis zur Kleinen Scharte hinauf.  Hier trennt sich die Gruppe. Die „Spaziergänger“ halten sich zunächst an der Bergstation auf und entscheiden sich für den Rundweg um den Schlossalmsee. Danach fahren sie mit der Seilbahn bis zur Mittelstation und nehmen einen bequemen Fußweg zur Fundneralm, wo sie sich dann mit den Bergwanderern zur Einkehr treffen. 
 

Die Bergwandergruppe hat nun einen Abstieg von ca. 700m Höhenunterschied vor sich. Nach einigen Minuten gibt es aber zunächst einen kurzen Abstecher auf die Hirschkarspitze (2119m), wo wir unser erstes Gipfelkreuz erreichen. Anschließend führt uns der schmale, mitunter etwas steile Bergwanderweg über die Brandner Hochalm zur Fundneralm, wo wir auf die anderen treffen und etwas für unser leibliches Wohl tun. Gestärkt und ausgeruht treten wir den Heimweg an. Einige wählen den Abstieg nach Bad Hofgastein, die Mehrheit jedoch fährt mit der Gondel zur Talstation. Nun ist individuelles Ausspannen angesagt, wozu die hoteleigene Sauna natürlich beiträgt. Ein ausgiebiges Abendessen und ein Besuch beim Kurkonzert mit Operettenklängen beenden den Tag erfolgreich.
 

 

5. August - Sportgastein / Böckstein

Los geht’s bei Nebel mit dem Bus nach Sportgastein. Schon bald zeigt sich aber die Sonne, und alle sind gespannt auf den „Tag der rauschenden Wasserfälle“ (insgesamt mindestens 15). Von Sportgastein aus wandern wir zuerst durch das Naßfeld, immer am Bach entlang. Die grünen, bewaldeten Berge mit den vielen Wasserfällen begleiten uns. Am Kraftwerk Naßfeld sehen wir eine Tafel mit der Aufschrift: Die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs wird im Bundesland Salzburg durch Wasserkraft gedeckt. In Österreich gibt es übrigens keine Atomkraftwerke!
Nach einem kleinen Aufstieg an der Veitbaueralm, der Moaralm und der Astenalm vorbei, geht es wieder hinunter durchs Naßfeld bis nach Böckstein, von wo aus wir mit dem Bus wieder zum Hotel fahren. Einige Wanderfreunde verzichten auf die Rückfahrt und begeben sich zu Fuß auf den Heimweg. Insgesamt umfasst die Tour ca. 290 Höhenmeter bergauf und 800m bergab.
 

Hier an dieser Stelle sei noch von einer „tierischen Begegnung“ berichtet. Morgens beschließt Jürgen Kunschmann wegen seiner Knieprobleme sich von der Gruppe zu trennen und eine gemächlichere Wanderung oben auf der Schlossalm um den Schlossalmsee zu unternehmen. Oben hatte er ein unschönes Zusammentreffen mit einer Kuh, die ihn von hinten höchst energisch zu Fall brachte. Abgesehen von leichten Schrammen am Arm und dem entsprechenden Schrecken, verlor er auch noch seine Brille. Seine gute Laune ließ er sich dadurch jedoch nicht verderben.
 

6. August – Fulseck bis Schuhflicker

Nach einem kurzen Fußweg zum Bahnhof fahren wir um 9.15 Uhr mit dem Bus nach Dorfgastein. Dort geht es mit der Seilbahn hoch zum Fulseck (2025m). Bei herrlichem Wetter erwartet uns ein grandioser Ausblick, außerdem können wir die spektakulären Flüge der Paraglider bewundern. Nach rund einer Stunde Aufenthalt trennt sich die Gruppe. Einige Bergwanderer machen sich auf zum Schuhflicker (2214m), die anderen fahren bis zur Mittelstation zurück und begeben sich auf den Weg zur Heumoosalm.
 

Neben dem Hauptweg entdecken wir einen Pilzlehrpfad, der mitten durch den Wald führt und landschaftlich sehr ansprechend ist. An der Heumoosalm angekommen, machen wir eine wohlverdiente Pause und stärken uns bei hausgemachter Buttermilch, Käsebrot und Krapfen. Rundum zufrieden treten wir den Rückweg an und fahren dann mit der Bergbahn wieder ins Tal nach Dorfgastein.
 

7. August – Wanderschaukeltag

Heute begleitet uns wieder Herr Lang, unser Hotelier. Es ist ein besonderer Tag, denn wir nutzen das Angebot des Seilbahnwanderns. Bei Sonne und Wolken im Wechsel fahren wir zunächst mit dem Bus nach Bad Gastein und starten an der Talstation Stubnerkogel. Die Seilbahn bringt uns sicher hinauf, und oben genießen wir auf der neuen Aussichtsplattform den Panoramablick bis hin zum Großglockner. Anschließend wagen wir uns über eine 140m lange Hängebrücke aus Stahl, die 2009 am Stubnerkogel erbaut wurde. Nach einer Weile begeben wir uns zur Abfahrt ins Angertal mit der Senderbahn.
 

Unten angekommen steigen wir in die Kaserebenbahn um und fahren hinauf zum Ochsenriedel. Von hier aus geht es endlich zu Fuß weiter. Querfeldein führt uns Herr Lang sicher zur Schlossalmbahn, wo wir dann auf der Sonnenterrasse ohne Sonne den heimatlichen Klängen der Knappenmusikkapelle Böckstein lauschen. Die Talfahrt mit der Schlossalmbahn zurück nach Bad Hofgastein verläuft leider im Nebel. Dennoch war es wieder ein gelungener Tag!
 

 

8. August – Naßfeldweg

Heute ist ein regnerischer Tag, aber so leicht lassen wir uns nicht entmutigen. Wetterfest gekleidet machen wir uns auf mit dem Bus nach Sportgastein. Von hier aus geht es den Naßfeldweg entlang. Trotz des Regens genießen wir die imposanten Eindrücke der Wasserfälle (ca. 30 an der Zahl), Brücken und Schluchten. Zum Aufwärmen und Trocknen machen wir gemütlich Rast in der oberen Astenalm bei hausgemachten, herzhaften oder süßen Krapfen. Danach noch ein kurzer Weg bis Böckstein, und alle waren froh endlich im Bus zum Hotel zu sitzen.
 

 

9. August – Hüttenkogel / Graukogel

Heute haben wir uns zwei Gipfel vorgenommen. Dazu fahren wir mit dem Bus zunächst nach Bad Gastein, steigen dann in den Graukogellift (Sessellift), der uns bis zur Bergstation vom Graukogel bringt. Hier trennt sich die Gruppe. Einige entscheiden sich für einen wunderschönen Weg durch den Zirbenwald bis zur Mittelstation Graukogelalm. Die anderen machen sich auf zum Hüttenkogel (2231m) mit einem Höhenunterschied von ca. 300m.

Oben angekommen gibt es erst einmal eine kleine Pause zum Fotografieren. Anschließend begibt sich ein Teil der Gruppe auf den Rückweg, die restlichen Bergwanderer steuern das Gipfelkreuz vom Graukogel (2492m) an. Der Weg wird nun etwas beschwerlicher, zumal Nebel und Schneegriesel uns begleiten. Ein paar Wanderfreunde entscheiden sich nach einigen Höhenmetern für den Rückzug, so dass zum Schluss nur noch fünf „Unerschrockene“ übrig bleiben.

Fest entschlossen wandern wir trotz leichtem Schneefall weiter. Zwischendurch müssen wir immer wieder nach dem Weg suchen, da die Markierungen durch den Schnee oft verdeckt sind. Auf dem Gipfel werden wir leider nicht mit einer herrlichen Aussicht belohnt, da dicke Nebelschwaden aufsteigen und das Schneetreiben sich verdichtet. Also schnell ein Foto gemacht und auf zum mitunter rutschigen, steilen Abstieg.
 

Am Abend wartet auf alle eine kleine Überraschung. Wir sitzen gemütlich und zufrieden beieinander und genießen eine Diashow, die unser Hotelier aus allen gemachten Fotos auf seinem Laptop für uns zusammengestellt hat.
 

 

10. August – Heimreise

Nach einem herzlichen Abschied von unserer Hotelleitung starten wir die Heimreise zunächst mit dem Bus zum Bahnhof. Dort steigen wir in den Zug nach München. Während der Weiterfahrt nach Hamburg schleicht sich wieder einmal eine Verspätung ein, so dass wir den Zug nach Kiel erst eine Stunde später nehmen können als geplant. 

 

Bericht:  Beate Monzo Ibanez

Fotos:    Renate Kunschmann