Wanderfahrt nach Canazei (30.06. - 08.07.2010)

Mitglieder der Wandergruppe ließen sich schon in früheren Jahren auf Wandererungen in alpine Regionen führen, z.B. in Umgebungen der Orte Saas Fee, Grindelwald oder Davos. In diesem Jahr wurde eine Fahrt nach Canazei in den Dolomiten in der Zeit vom 30. Juni bis zum 8. Juli angeboten. So fanden sich am 30. Juni im Hotel Astoria 29 Interessenten ein.

Fahrten wie diese bedürfen einer besonders gründlichen Vorbereitung, da die Mitglieder sich im Alter, der Kondition, dem Können und in den Wünschen sehr unterscheiden. So ist es unumgänglich, den Teilnehmern Freiräume und Variationsmöglichkeiten zu ermöglichen.
Wie in früheren Jahren war auch dieses Unternehmen von Dietrich Materne während einer Vorfahrt entsprechend vorbereitet und in einem perfekten Programm zusammengefasst worden. Als Clou erwies sich der Kauf eines Passes, der die Benutzung aller Busse und Seilbahnen im gesamten Fassatal zu einem günstigen Preis ermöglichte.
Attraktiv war auch das Angebot des Hotelbesitzers, interessierte und bergerfahrene Mitglieder auf einen Klettersteig und auf einen anspruchsvollen Bergpfad zu führen. (Hotel Astoria - www.hotel-astoria.net)

Was Petrus betrifft, so meinte er es sehr gut, denn es regnete nur einmal abends und im übrigen schien die Sonne jeden Tag, manchmal schon zu viel. Was die Hitze des Tages und die jeweiligen Angebote betraf, so hatte es jeder selbst in der Hand zu entscheiden, woran er sich beteiligen und in welchem Maße er sich fordern wollte.

Mit Bedacht wurde am ersten Tag (01.07.) eine gemächliche Wanderung am Avisiobach entlang nach Pozza di Fassa angeboten. Wer wollte, konnte sich den Rückweg ersparen und den Bus benutzen.
Die Wanderung am nächsten Tag (02.07.) führte in nach Campitello, von wo aus uns die Seilbahn zur Col Rodella (2485 m) brachte. Absteigend erreichten wir den Friedrich-August-Weg, auf dem wir zur Plattkofelhütte wanderten.

Ziel des nächsten Tages (03.07.) war der Rosengarten. Dazu fuhren wir mit einem Bus nach Vigo di Fassa und benutzten dort eine Seilbahn, die uns den Aufstieg nach Ciampedie mit 600 Höhenmetern ersparte. Dort konnte man ohne wesentlichen Höhenunterschiede zum Rifugio Gardeccia wandern. Diejenigen, denen dies noch nicht reichte, stiegen zu der weiter und etwas höher (280 m) gelegenen Preuss- bzw. Vajolet-Hütte auf. Wo immer man sich auch befand, von überall konnte man sich von Schönheiten dieser Bergregion verzaubern lassen. Am gleichen Tag löste der Hotelbesitzer sein Versprechen ein und führte das Ehepaar Hesse und einen Gast auf dem Oscar-Schuster-Klettersteig ohne Probleme trotz noch vorhandener Schneereste auf den Plattkofel.
 

An dem Tag zur Halbzeit unseres Aufenthaltes (Sonntag, 04.07.) brachten uns Seilbahnen zum Belvedere, von wo aus wir zum Beginn des Bindelweges aufstiegen, von dem wir die phantastischenAusbBlicke auf die Marmolata hatten. Wir verfolgten den Weg weiter und abwärts  zum Fedaiasee, an dessen Ufer wir zu der Seilbahn wanderten, die uns zum Rifugio Pian Fiaconi (2.742 m) auf der Marmolatanordseite emportrug. Von dort aus konnten wir gut den über den Gletscher verlaufenden Normalanstieg auf den Gipfel der Marmolata, die Punta Penia (3.344 m), überblicken.. Den Seilbahn- und Bus-Rücktransport ermöglichte der Pass, der sich damit schon allein an diesem Tage bezahlt machte.
Der folgende Tag (05.07.) führte uns in einem gemieteten Bus nach Bozen, wo wir Gelegenheit hatten, nicht nur die Stadt sondern vor allem bei einer Führung das Archäologiemuseum mit Ötzi, dem ''Mann aus dem Eis“ kennenzulernen.
Der vorletzte Tag (06.07.) wurde dazu benutzt mit den beiden Seilbahnen zum Belvedere und zu fuß weiter zum Pordoi-Pass zu kommen. Dort bestiegen wir die Seilbahn, die uns zum Sass Pordoi (2.952 m) brachte. Von dort aus bestiegen einige den Piz Boe (3.152 m), während andere kürzere Touren unternahmen oder sich darauf beschränkten, die sich bietende wundervolle Aussicht zu genießen.

Den letzten Tag (7. Juli) gestaltete unser Hotelinhaber. Im Bus ging es nach Pozza di Fassa, zwei Seilbahnen und ein Fußmarsch brachten uns zu dem Rifugio El Zedron. Hier teilte sich die Gruppe, ein Teil stieg ab während der andere etwas kleinere Teil wie angekündigt von Oswaldo Debertol auf steilen, teilweise ausgesetzten und dann oft durch Drahtseile gesicherten Wegen zum Rifugio Passo S. Nicolo führte, wo eine längere Rast gemacht wurde. Angesichts der vorgerückten Zeit empfahl es sich nicht, den Weg über das Rifugio Contrin vorzunehmen. Statt dessen wählte Oswaldo eine weglose Abkürzung, die uns über Penia und Alba nach Canazei führte, wo wir gegen 17 Uhr eintrafen.

 

Schlussbemerkung

Ohne überschwänglich zu erscheinen kann ein Fazit zu dieser Reise nur so lauten : Es war eine wunderschöne Fahrt mit vielen phantastischen Eindrücken, mit überwältigenden Aussichten, einem harmonischen Miteinander und einer vorbildlichen Leitung. Alles zusammen verdient unser aller Lob und Dank.

Text und Bilder:     Martin Sodtke