Tafelbergwandern in der Sächsischen Schweiz

Im Juni ist die Bergwandergruppe für einige Tage ins Elbsandsteingebirge gefahren. Quartier bezogen wir in Bad Schandau, was sehr zentral liegt und Verbindung zu diversen öffentlichen Verkehrsmitteln bietet. Sonja hatte mit viel Liebe und Mühe eine Pension gefunden, die den unterschiedlichsten Wünschen der Gruppe gerecht wurde.

Wir beide sind bereits einige Tage vor der Gruppe angereist, da wir der Meinung waren (und auch immer noch sind): die Sächsische Schweiz lohnt auf jeden Fall eine Woche Aufenthalt. Wir nutzten die ersten Tage für Wanderungen im Großen Zschand und im Bielatal, welches eine bizarre Felskulisse zu bieten hat und nicht sehr bekannt ist, da es etwas abseits liegt.

Für die erste Gruppenwanderung hatten wir uns als Ziel das Rathener Gebiet mit der Bastei ausgesucht. Wenn man ins Elbsandsteingebirge fährt, muß man die Bastei gesehen haben: so steht es in den Reiseführern und Tausende von Touristen können sich nicht irren! Über die Elbe fährt man mit einer Seilfähre, die nur durch die Strömung ans andere Ufer treibt. Auf dem Weg hoch auf die Bastei ist es nicht ganz einfach, eine Gruppe zusammenzuhalten: zu groß sind die Ablenkungen durch großartige Aussichten, Kioske und (überflüssige) Souvenirshops. Auch irgendwie störend wirkt der Strom der Touristen, die sich mit fahrbaren Untersätzen der Bastei von hinten genähert haben. Nach dem Passieren des großen Parkplatzes wurde es dann beinahe wieder einsam. Eine letzte Aussicht gab es auf die Bastei und die Gans bevor wir durch die Schwedenlöcher hinabstiegen. Obwohl es ein klarer sonniger Tag war, hier war es immer noch feucht und kühl. Nach Erreichen des Amselgrundes ging es hinter den Honigsteinen und der Lokomotive wieder hinauf Richtung Gamrig. Hier war die Aussicht toll, das Wetter bestens: der Gipfel lud zum Verweilen ein.

Für den nächsten Tag war Regen angekündigt. So war es ganz gut, daß die Wanderung etwas kürzer war. Mit dem Bus fuhren wir nach Schmilka. Über den Erlsgrund kamen wir zur Kipphornaussicht. Von dort hatten wir eine tolle Aussicht; was der Große Winterberg selbst, obwohl höher, nicht zu bieten hat. Der Höhenweg am Kleinen Winterberg entlang bot dann Aussicht über die hintere Sächsische Schweiz. Danach ging es zum Kuhstall-Massiv. Hier konnten wir noch Himmelsleiter und Aussicht genießen. Da die Gastwirtschaft eine geschlossene Gesellschaft erwartete, trafen wir rechtzeitig zum Regen am Lichtenhainer Wasserfall ein, von wo uns die Straßenbahn wieder nach Bad Schandau zurückbrachte.

Am vorletzten Tag starteten wir direkt am Quartier. Zunächst ging es steil hinauf nach Ostrau. Von dort hat man eine gute Aussicht auf Falkenstein und Schrammsteine. Über Lattengrund, Schrammsteintor und Wildschützensteig, der nur im Aufstieg begangen werden darf, stiegen wir hinauf zur Schrammsteinaussicht. Nach dem langen Anstieg hatten wir uns eine Pause redlich verdient, die zudem mit gutem Wetter und bester Aussicht belohnt wurde. Weiter ging es über die Gratweg der Schrammsteine, der anfangs noch mit reichlich Leitern und Kletterstellen versehen war und dann zum Wanderweg wurde. Als weitere Sehenswürdigkeit sind wir noch am Kleinen Prebischtor vorbeigekommen, bevor sich die Gruppe teilte. Die Blasengeplagten entschieden sich für den direkten Abstieg über die Heilige Stiege, während die anderen noch einige Aussichten über den Heringsgrund am Reitsteig mitnahmen.

Am Abreisetag trat ein Teil der Gruppe bereits morgens die Heimreise an, während die Tafelbergwanderer noch bei schönstem Wetter den Lilienstein bestiegen. Von hier aus hatten sie eine tolle Rundumsicht auf das gesamte Gebiet und auf die Touren der vergangenen Tage.

Text: Susanne Bartelt  und Kay Ahrend

Fotos: Susanne Bartelt